Fertighaus vs. Traditionelle Bauweise- Vorteile und Nachteile
Lohnt sich der Kauf eines Fertighauses oder rentiert sich die traditionelle Bauweise?
Die Anzahl der Fertighäuser in Deutschland steigt zunehmend. Fertighäuser sind vom Grundriss vorgefertigte Häuser, die in Produktionshallen fertiggestellt werden. Diese industriell- und witterungsunabhängig gefertigten Bauteile wie die Wand- und Deckenelemente, die häufig aus Holz bestehen, werden am Grundstück, auf einem Fundament, zu einem vollständigen Haus zusammengesetzt.
Die traditionelle Bauweise hingegen ist der "eigene" Bau eines Hauses aus Beton, Stein oder Holz. Dieser "Eigenbau" kann über eine Firma, aber auch unterschiedlichen Handwerksfirmen, die Beispielsweise aus Maurern, Dachdeckern, etc. bestehen, geschehen.
Welche Vor- und Nachteile bringen die verschiedenen Bauweisen mit sich?
Fertighäuser stechen mit ihrer sehr kurzen Bauzeit heraus. Die Zusammensetzung des industriellen vorgefertigten Hauses nimmt gerade mal zwei Werktage in Anspruch und schon steht der Rohbau. Durch das Vervollständigen der Inneneinrichtung sowie des Kellerbaus oder der Bodenplatte kann mit einer gesamten Bauzeit von mindestens 93 Tagen gerechnet werden. Dies hat zur Folge, dass diese Art des Baus schnell vonstattengeht. Die Häuser können ihren Eigentümern somit bereits in kurzer Zeit übergeben werden. Des Weiteren punktet das Fertighaus in Sachen "Kosten". Große Stückauflagen eines bestimmten Haustyps verringern den Preis. Häuser dieser Bauart werden zu Festpreisen verkauft.
Gleichwohl unterscheiden sich Fertigbauten im Vergleich zur traditionellen Bauweise in ihrer Lebensdauer. Oft ist die Wertstabilität ist geringer. Wird ein Wiederverkauf in Betracht gezogen, muss damit gerechnet werden, weniger Geld zu bekommen als beim Verkauf eines sogenannten Massivhauses. Zudem bieten Fertigbauten durch die oft dünneren Wände, einen geringeren Schallschutz.
Im Internet gibt es viele Listen mit Fertighäusern und Herstellern.
Vorteile von traditionellen Massivhäusern
Die traditionelle Bauweise ist die Beliebteste in Deutschland. Hier können sich die Eigentümer im Punkt Individualität frei ausleben. Der Fantasie sind außer durch den Geldbeutel fast keine Grenzen gesetzt. Der Bauplan wird gemeinsam mit einem Architekten erstellt. Diese Massivhäuser haben eine sehr lange Lebens- und Nutzungsdauer, da diese durch ihre stabileren Materialien, wie beispielsweise Beton oder Stein auch winddichter gebaut werden kann. Kapitale Wasserschäden in Räumen können in kurzer Zeit behoben werden. Diese massive Bauweise sorgt für die Werthaltigkeit. Bei einem Wiederverkauf kann ein hoher Verkaufspreis beansprucht werden.
Möchte man jedoch Grundrissänderungen vornehmen, ist dies nur sehr schwer möglich, da die meisten Innenwände der traditionellen Bauweise tragend sind. Darüber hinaus ist es mühsam, die Werte der sich immer erneuernden Vorgaben der Energiesparverordnung zu erreichen. Es ist nicht möglich den Wandaufbau stetig zu verändern und zu vergrößern, was notwendig wäre. Ebenfalls ist solch ein Hausbau vergleichsweise teurer und nimmt eine längere Bauzeit in Anspruch. Es ist mit einer Zeit von mindestens 4 Monaten zu rechnen, denn das Mauerwerk sowie der Beton und der Estrich benötigen eine gewisse Trocknungszeit. Mit der längeren Bauzeit geht auch ein höherer Kostenpunkt einher.
Fazit – Fertighäuser und Massivbauten haben jeweils eigene Vorteile
Jeder mit Eigenheimwunsch sollte vorher die Vor- und Nachteile beider Bauweisen abwägen und selbst entscheiden, ob ein Fertighaus oder die traditionelle Bauweise seinen Wünschen und Vorstellungen näher kommt.
18. Februar 2020 17:11