Was Bluthochdruckpatienten im Urlaub beachten sollten
Bluthochdruck ist eine sich weltweit auf dem Vormarsch befindende Erkrankung. In Deutschland soll jeder dritte Bürger bzw. jede dritte Bürgerin über 18 Jahre einen erhöhten Blutdruck haben. Dabei wissen allerdings rund 20 Prozent von ihnen nichts von ihrer Erkrankung, da Bluthochdruck keine typischen Symptome verursacht. Dies kann vor allem im Urlaub fatal sein.
Was ist Bluthochdruck?
Von Bluthochdruck bzw. einer »Hypertonie« sprechen die Ärzte, sobald der Blutdruck im Ruhezustand dauerhaft Werte oberhalb von 140/90 mmHg erreicht. Dabei wird zwischen leichtem, mittelschwerem und schwerem Bluthochdruck differenziert. Wer etwa dauerhaft einen Blutdruck oberhalb von 180/110 mmHg hat, leidet an schwerer Hypertonie; bei Werten oberhalb von 160/100 mmHg liegt ein mittelschwerer Bluthochdruck vor. Optimale Blutdruckwerte sind 120/80 mmHg.
Bluthochdruck ist indes eine etwas tückische Erkrankung, da sie aufgrund ihrer untypischen Symptomatik oftmals lange Zeit unerkannt bleibt und erst dann diagnostiziert wird, wenn bereits Folgeschäden eingetreten sind. Solche Schäden können sein: Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschäden oder Herzinsuffizienz. In der Regel lässt sich eine Hypertonie jedoch recht gut behandeln, sobald sie einmal diagnostiziert worden ist. Dies liegt mitunter daran, dass die Ursachen von Bluthochdruck größtenteils im durch Wissensmangel hervorgerufenen, defizitären Bewegungs- und Ernährungsverhalten der Betroffenen gründen. Häufig können deshalb eine Ernährungsumstellung sowie ein aktiverer Lebensstil bereits zu merklichen Besserungen führen. Gleichwohl ist in schweren bzw. fortgeschrittenen Fällen auch eine medikamentöse Behandlung zumeist unverzichtbar. Über 70 Prozent der Patienten müssen dabei gleich mehrere Präparate einnehmen.
Grundsätzlich gilt: Je früher Bluthochdruck erkannt wird, desto besser lässt er sich behandeln und desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, etwaige Medikamente einnehmen zu müssen. Deshalb ist es für jeden und jede ratsam, den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren. Die dafür erforderlichen Blutdruckmessgeräte sind heutzutage recht erschwinglich und leicht zu bekommen.
Urlaub mit Bluthochdruck
Da Bluthochdruck, wie erwähnt, häufig lange unerkannt bleibt, kann dies insbesondere im Urlaub fatale Konsequenzen mit sich bringen. Denn viele lassen sich in ihrem Urlaub häufig etwas »gehen«, konsumieren eher fett- und kohlehydratreiche Kost und trinken überdurchschnittlich viel alkoholische Getränke. Hinzu kommen Reisestress und etwaige körperliche Aktivitäten, die anstrengend sind. In Kombination mit einem zu hohen Blutdruck kann dies im »worst case« schwerwiegende Folgen haben.
Unangenehm können die Konsequenzen einer Hypertonie aber nicht nur aufgrund der Unbekanntheit der Erkrankung sein. So kann etwa eine inadäquate Medikation bei heißen Temperaturen zu Schwindel, Müdigkeit und allgemeiner Schwäche führen. Denn der Blutdruck sinkt mit zunehmenden Temperaturen ab, sodass auch die Medikation entsprechend gesenkt werden muss. Dazu kann man sich beispielsweise einen Dosierungsplan vom Hausarzt erstellen lassen. Dazu gehört auch, dass man für den Urlaub genügend Medikamente mitnimmt und sich im Vorfeld ausreichend über die ärztliche Versorgung im jeweiligen Reiseland erkundigt. Wer sich beispielsweise ein Ferienhaus an einem abgelegenen Ort mietet, sollte sich dessen bewusst sein, dass ein Arzt gegebenenfalls nicht sofort zur Stelle sein kann. Ein Blutdruckmessgerät sollte von daher zum festen Bestandteil des Reisegepäcks eines jeden Hypertonie-Patienten gehören, um Auffälligkeiten frühzeitig identifizieren zu können.
Auch bei Langzeitflügen sollte man Acht auf die richtige Medikation geben. Als Langzeitflüge gelten hier Flüge, die länger als drei Stunden dauern. Bei einer darunterliegenden Flugdauer kann die Medikation problemlos nach dem gewohnten Dosierungsplan erfolgen. Wer dagegen etwa mehr als drei Stunden in Richtung Osten fliegt, sollte bedenken, dass sich der Reisetag entsprechend verkürzt und die Medikamente nicht zu den gewohnten Zeiten, sondern etwas später eingenommen werden sollten. Anderenfalls riskiert man eine Überdosierung. Andersherum verlängert sich der Tag, wenn man in Richtung Westen fliegt, sodass die Medikation gemessen an der jeweiligen aktuellen Tageszeit früher als sonst eingenommen werden sollte. Für den Fall, dass der Koffer einmal verloren gehen sollte, sollten die Medikamente außerdem stets im Handgepäck mitgenommen werden.
Zu guter Letzt sollten Bluthochdruckpatienten vor jedem Urlaub ihren Hausarzt konsultieren und etwaige Konsequenzen für die Medikation durchsprechen. Dann können die Ferien auch wirklich genossen werden.
3. März 2020 19:31